_______________________________________________________________________________ Ah, dein Gesicht kenne ich noch nicht. Du bist neu hier, nicht? Wusst' ichs doch. Ich vergesse nie ein Gesicht. Was? Wo du hier bist? Auf der Straße natürlich. Nein nein, auf der Straße zu leben bedeutet nichts schlimmes. Es bedeutet Freiheit. Nicht doch ! Es bedeutet nicht zu leiden und ein schreckliches Leben zu haben. Du musst sie nur zu schätzen lernen, diese kleinen Dinge. . . Komm, ich möchte dir gerne etwas zeigen. Würdest du mir wohl aufhelfen? Ah, dankeschön mein Junge. Jetzt komm, bald geht die Sonne und wir müssen rechtzeitig da sein. Meine Pfoten sind auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Hm? Ja genau, das ist der Strand und das dort ist das Meer. Du hast noch nie soetwas schönes gesehen? Dann warte nur bis die Sonne untergeht... Lass uns etwas näher ans Meer gehen, ich lausche so gerne dem rauschen der Wellen. Ja, hier ist ein schöner Platz. Setzen wir uns hin, meine Beine beschweren sich schon. Und jetzt warten wir einen Moment, bis die Sonne untergeht. Habe ich zu viel Versprochen? Ja, der Sonnenuntergang am Meer fasziniert mich noch heute... Er ist eins der kleinen Dinge, die man zu schätzen lernt als Straßenhund...Als Strandläufer.
Die Strandläufer sind Hunde, die Tag ein Tag aus mit dem harten Seiten des Lebens konfrontiert werden. Sie müssen Mülltonnen plündern um zu überleben, Schläge und tritte einstecken und haben kein zuhause. Keinen Ort, an den sie gehen können. An dem sie immer erwartet werden. An dem man sie mit offenen Armen empfängt. Sie leben auf der Straße, müssen um ihr Überleben kämpfen. Und doch sind es grade diese Hunde die glücklich sind, denn sie wissen was es heißt frei zu sein und machen zu können, was man will. Kein Haushund kennt dieses Gefühl, diesen armen Geschöpfen wird es, so gott will, für immer verwehrd bleiben frei zu sein.